Im BBJ Wein-Newsletter: Weiß oder Rot zum Gansl?

Vermutlich bereits seit Anbeginn der Tradition, rund um den Martini-Feiertag einen Ganslbraten zu bereiten und zu verspeisen, teilen sich die Weinliebhaber dieser Welt in zwei Lager, wenn es darum geht, den optimalen Wein dazu zu servieren. Eine alte Regel die Kombination von Speisen und Wein betreffend besagt, dass zum Geflügel Weißwein zu servieren ist.

Das trifft allerdings nicht für jedes Federvieh zu und die Gans ist eine dieser Ausnahmen. Ihr relativ dunkles, eher grobfaseriges und geschmacklich intensiveres Fleisch kann auch sehr gut mit Rotwein kombiniert werden. Dazu kommt die Zubereitung in Form eines Schmorbratens, die durchaus kräftige Geschmackspartner – je nach Ansicht – ermöglicht oder sogar verlangt. Manche entscheiden die Weinfarbe ja nach der Farbe des Krauts, das sie dazu reichen: Weißwein bei Weißkraut, Rotwein bei Blaukraut.

Andere wieder verwenden grundsätzlich Jungwein, wobei je nach Verfügbarkeit und regionaler Tradition das dann in Österreich üblicherweise entweder ein „Steirischer Junker“, ein „Junger Wiener“ oder eine Wachauer Steinfeder sein kann. In frankophilen Haushalten kommt in diesem Fall vermutlich ein Beaujolais nouveau auf den Tisch.

Was immer Sie auch dazu servieren, ein paar Tipps aus eigener Erfahrung darf ich hier abgeben: Wenn weiß, dann besser kräftig und reif. Also Veltliner-Smaragde aus der Wachau, DAC-Reserven vom Grünen Veltliner aus Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram und Weinviertel aus 2015 oder vorher eignen sich vorzüglich. Die Burgunder in weiß und grau sowie Chardonnays können bei passendem Gewicht (jenseits der 13 %vol.) hervorragend kombiniert werden – allerdings, bitte, mit möglichst wenig Barrique-Ton! Tolle Beispiele dafürfinden sich in der Südsteiermark und imVulkanland Steiermark sowie an den Süd- und Südosthängen des Leithabergs im Burgenland.

Wenn rot, dann möglichst wenig Tannin, also eher fruchtbetont, jung und – ganz wichtig (!) – leicht gekühlt serviert (ca. 14 – 15°C)! Blauer Burgunder (Pinot noir) und St. Laurent aus der Thermenregion oder Zweigelt Rubin Carnuntum eignen sich hier ganz ausgezeichnet. Chianti classico wäre eine Alternative. Süffige Rote aus dem südlichen Rhône-Tal rund um Avignon und Orange (z.B. Châteauneuf-du-Pape, Gigondas, Lirac, Vacqueyras, Ventoux) wären ebensolche – und preis-günstige obendrein. Prost! (bbj)

Das und vieles andere können Sie jetzt im  BBJ Wein-Newsletter 2017_22 nachlesen. Zum Beispiel eine Vorschau auf die Kamptaler Wein Nacht 2017 mit Kulinarik in Vollendung oder jede Menge Termine für Weinverkostungen, Semirare oder Messen sind wieder Teil dea Newsletters. Wer Wein liebt, der kommt an diesen vielen interessanten Informationen nicht vorbei!

 

"Die Welt gehört dem, der sie genießt."

- Leopardi
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