Ein Bericht von Andreas Hamedinger. Vielen Dank dafür!
Genuss nördlich von Verona
Eine in der Sonne gereifte Tomate, die den Gaumen mit süßen Aromen begeistert. Ein frisch gepflückter Dill, der seine Aromen dezent in der Nase entwickelt. Oder doch lieber die Erdbeeren, die so süß wie der erste Kuss schmecken? Das alles und noch mehr Kräuter, Früchte und seltene Gemüsesorten findet man im nach ökologischen Prinzipien angebauten Garten des Hotel-Restaurants La Cru. Nördlich von Verona – etwa 25 Fahrminuten entfernt, –führt Liliana im Garten des Hauses ein sanftes Regiment. Die aus Rumänien stammende Gärtnerin hat sich das Wissen über das Zusammenspiel zwischen Pflanzen, Insekten, Boden und dem Menschen zu einem Großteil selbst angeeignet und weiß eines aus ihrer langjährigen Erfahrung: „Manche Nutzpflanzen ergänzen sich, manche können sich nicht ausstehen. Zudem ist es wichtig, jedem Lebewesen den Standort zu geben, den es braucht.“ Beherzigt man dies, dann ist es möglich, auch ohne Kunstdünger und anderen chemischen Hilfsmitteln gute Ernten zu erzielen. Auch wenn Liliana mit zunehmenden Problemen zu kämpfen hat: „Der Klimawandel hat einiges verändert, etwa beim Niederschlag. Oder im Herbst sind die Temperaturen viel höher, daher kann man manche Gemüsesorten bei uns bis weit in den November ernten.“ Man könnte sich noch stundenlang über das Leben und den Genuss mit der Pflanzenliebhaberin unterhalten, doch es ist Zeit für das Essen im Restaurant des Hauses, das im Michelin mit 1x Stern ausgezeichnet ist. Und so verabschiedet sich Liliana mit einem nicht allzu überraschenden Gruß, der von einem verschmitzten Lachen begleitet wird: „Ich bin mir sicher, dass ihr bei eurem Essen vieles aus meinem Garten wiederfinden werdet. Der Küchenchef und ich wissen was schmeckt.“
Gott Bacchus würde das Restaurant lieben
Elegant gedeckte Tische, ein Glas Champagner und ein freundliches Lachen des für den Service zuständigen Maître. Was wünscht sich des Genießers Herz mehr? Vielleicht einen Blick in die Schauküche, in der die Küchencrew jedes Gericht mit viel Fingerspitzengefühl anrichtet. Und so merkt der Gast, wie viel Aufwand, wie viel Präzision, wie viele unterschiedliche Arbeitsschritte notwendig sind, um jede Vorspeise optisch ansprechend, jedes Hauptgericht als gelungene Symbiose zwischen Fisch, Fleisch und Beilage zu arrangieren und jede Nachspeise als süße Verführung an den Gourmet zu bringen. Dass die zahlreichen Köche, die im hochdekorierten Restaurant ihrer Profession nachgehen, Meister ihres Handwerks sind, zeigt sich im Laufe des Abends bei jedem Gang. Scampi mit Noisette-Butter und Radicchio, gebratene Calamari, die durch Karfiol ergänzt werden, Spaghetti mit Fangschreckenkrebssauce, mit Traubenmost, glasiertes Rindfleisch oder eine Dessertauswahl, die Naschkatzen auf eine genussvolle Reise nach Sizilien mitnehmen, zeigen, dass hier auf einem Niveau gespeist wird, dass man am liebsten jeden Tag erleben möchte. Wer weiß, vielleicht kehren wir hier noch mal ein und noch einmal zu schlemmen, wie es Gott Bacchus zu schätzen wüsste.
Ristaurante „La Cru“
Via Cortivi 11
Romagnano, 37023 Verona, Italien
Angeschlossen an das Restaurant ist auch ein Hotel, dass die Möglichkeit bietet in komfortablen Zimmer zu nächtigen. Im Sommer gibt es auch einen Pool, der Abkühlung verspricht.
www.villabaliscrema.it
[Fotocredit: @Francesco Grigolini , @Capitale Cultura und Strobel]