Meditation hilft den Stress zu bewältigen
Annecy, Frankreich. Das Wetter meint es gut mit den Gourmets aus Österreich. Und so genießt man den Aperitif auf der Terrasse des Hotels Les Trésoms. Mit einem einzigartigen Blick auf den Lac d´Annecy, auf den sechstgrößten See Frankreich, schmeckt das Glas Champagner gleich doppelt sp gut. Und während man über die Schönheiten des Lebens philosophiert, nimmt der Küchenchef des Hauses, Eric Prowalski am Tisch Platz. Da Prowalski kein Deutsch spricht und auch Englisch nicht zu seinen Stärken zählt, werden die etwas eingerosteten Französisch Kenntnisse ausgegraben. Und würde der sympathische Franzose nicht so schnell sprechen, könnte man der Konversation noch besser folgen. Egal, die Sprache des Genusses ist international und so gibt Prowalski einen kleinen Einblick in seine Lebenseinstellung: „Natürlich sind für einen Koch Sterne oder Hauben wichtig, doch die Höchste Auszeichnung für mich sind meine Kinder.
Vorbereitung auf einen stressigen Tag
Prowalski – einst erfolgreicher Handballspieler und Träger des schwarzen Gürtels im Judo – lacht und scherzt während des Gesprächs. Dass er so entspannt ist hat einen Grund, der vielleicht überrascht. „Ich meditiere um mich auf den stressigen Tag in der Küche vorzubereiten. Meditieren ist ein guter Weg um mit den Herausforderungen in der Spitzengastronomie fertig zu werden. Doch genug am Tisch philosophiert, lieber schaut man schnell in die Küche des Restaurants, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Voller stolz präsentiert der Koch seine in einem eigenen Raum gereiften Fische. „Hecht oder Seeteufel schmecken noch besser, wenn man sie einige Zeit reifen lässt“, sagt Prowalski, der Feinschmeckern gerne seine Küchenlinie erklärt: „Ich stamme aus der Region rund um Arcachon. Daher versuche ich meine Heimat, das Meer, Aquitanien mit den Produkten Savoyen, den Fischen aus dem Lac d´Anneyc und anderen regionalen Produkten zu verbinden.“
Ein Menü das begeistert
Auch wenn sich Prowalski noch gerne länger unterhalten würde, der Maître des Restaurants ist schon bereit die Gäste am Tisch mit den Speisen aus den Küche zu verwöhnen. Und die hochgesteckten Erwartungen werden auch erfüllt. Fera, ein im Lac d´Annecy vorkommender Fisch, eröffnet den kulinarischen Reigen: Roh, gekocht und als Eis verarbeitet, begeistert die regionale Spezialität. Es folgt der gereifte Hecht, dazu gibt’s Herzmuscheln und als Hommage an die Heimat Prowalski eine herzhafte Fischsuppe. Zu den Fischgerichten serviert der Sommelier Weißwein aus Savoyen, zur perfekt gebratenen Taube mit Austerntatar und kräftigem Jus reicht er einen gut gereiften Bordeaux. Das Leben als Genießer ist einfach schön, das zeigt sich spätestens bei den Desserts: Milchreis, mit Safraneis und Zitrusfrüchten sowie die Schokoladenvariation begeistern. Applaus für Prowalski und das ganze Team des Hauses.
[Fotocredit: Hamedinger/Strobel]