Restaurant Champlain in Quebec

Speisen in einer Ikone

Quebec. Die kanadische Stadt gilt als Zentrum des Savoir-vivre. Kleine Restaurants, die Miesmuscheln, Burger und Poutine – mit Bratensauce übergossene Pommes – anbieten. Dazu ein kaltes Bier, den Ausblick auf den St. Lorenz-Strom genießen und von der Faszination des Reisens träumen. Und wer auf der Suche nach einem ganz besonderen Erlebnis ist, der sollte ein Zimmer im Fairmont Le Château Frontenac buchen. Queen Elisabeth II., Grace Kelly oder Céline Dion waren hier zu Gast. Und in einem der zahlreichen Räume des Grandhotels wurde die Landung der Alliierten – die Operation Overlord – in der Normandie geplant. Geschichten über das Hotel gäbe es genug zu erzählen, doch wie schaut es mit dem Heute aus? Warum sollte man – abgesehen von den Annehmlichkeiten, die das Hotel bietet – hier absteigen. Vielleicht, um im Restaurant Champlain zu speisen, in dem Gabriel Molleur-Langevin für die Küche verantwortlich ist?

 

Gabriel Molleur-Langevin begann seine gastronomische Karriere als Abwäscher. Bei der harten Arbeit leckte der Kanadier Blut. Absolvierte zuerst eine Kochausbildung und wollte dann mehr wissen: „Vor einigen Jahrzehnten hatte Kanada gastronomisch nicht viel zu bieten, darum arbeitete ich in Europa in einigen der besten Restaurants, um meinen Horizont zu erweitern.“ Und so arbeitete Molleur-Langevin unter anderem im mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Les Maisons Marcon in Frankreich oder im legendären Noma in Kopenhagen. „In den Top-Restaurants habe ich gelernt, dass ohne gute Ausgangsprodukte keine gute Küche möglich ist“, sagt der Küchenchef, der heute von der Qualität der regionalen Produkte schwärmt. Obwohl angesichts der Größe Kanadas Regionalität ein relativer Begriff ist, wie Molleur-Langevin mit einem Lachen erklärt: „Ich beziehe die meisten Lebensmittel aus einem Umkreis von 100 Kilometer, aber greife etwa bei Meeresfrüchten auch auf Produkte auf New Brunswick oder Maine zurück“. Doch welche Spezialitäten prägen die von Molleur-Langevin erwähnte „Region“? „Gemüse, Fleisch, Obst und Käsespezialitäten gehören mit Sicherheit zu unseren Stärken“, erklärt Molleur-Langevin, während er voller Stolz eine gerade eingetroffene Lieferung präsentiert. „Die Morcheln sind diese Saison besonders schön und schmecken bestens. Die Pilze füllen sich besonders an Plätzen wohl, an denen es letztes Jahr gebrannt hat.“ Man könnte noch lange mit dem Küchenchef sprechen, doch die Kellner im Champlain warten schon, um die Kreationen des Chefs zu servieren.

 

Ein Glas Sekt bereitet den Gaumen für den ersten Gang vor. Und schon dieser überzeugt: Saibling mit einem Misolack, dazu eine süß-säuerliche Ahornsirup-Vinaigrette – köstlich. Mit einem ausgezeichneten Heilbutt – dazu gibt es ein leicht süßliches Topinambur-Püree – und einem gegrillten Hummer geht die Gaumen-Reise weiter. Rosa gebratener Hirsch – mit den schon kennengelernten Morcheln– und die letzten Erdbeeren der Saison – mit Buttercremetörtchen und einer dünnen Schicht aus Kiefernasche serviert – runden ein formidables Abendessen ab. Wir sind begeistert und versprechen wieder zu kommen. Vielleicht um die verschiedenen Kaviarsorten kanadischer Herkunft – die in einem eigenen Raum aufbewahrt werden – zu verkosten.

Fotogalerie folgt!

Infos unter:

Restaurant Champlain

Hotel Fairmont Le Château Frontenac

1 rue des Carrières, Québec City

www.fairmont.fr/frontenac-quebec/dining/champlain/

[Beitragsfotoscredit: Hamedinger/Lichtenauer]

"Die Welt gehört dem, der sie genießt."

- Leopardi
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