„Restlkochen“ klingt irgendwie unsexy. Wer will nicht mit frisch gekauften Produkten das ultimative Wunschergebnis erzielen. Duftend und freudestrahlend dann seinen Lieben servieren.
Aber oft kaufen wir zu viel von verderblichen Produkten ein. Sei es Gemüse, Fleisch, Fisch oder andere Produkte, die nicht ewig im Kühlschrank oder Gemüseschrank halten oder übrig gebliebene Speisen, die einfach zu viel zum Verzehr waren.
Für manche eine große Herausforderung übrig gebliebene Lebensmittel dann sinnvoll zu verwerten und auch aus schon gekochten Speisen wieder ein Genusserlebnis zu machen. Vielen haben ihre Idee – ihre Rezepte im Kopf – und danach wird eingekauft.
Abgesehen von den Standardeinkäufen, die man automatisch im Kopf hat. So zu sagen – das habe ich IMMER im Kühlschrank.
Bei mir sind es Schinken, versch. Käsesorten, Aufstriche, Schlag, Zwiebel, Eier, fertige Tortillas, Toastbrot/Brot. Aus. Und dann natürlich Pasta. Ich brauche aber Pasta nicht zu „hamstern“. Pasta gibt es bei immer zu Hause! Auch Olivenöl und Kernöl ist immer vorrätig.
Mit diesen o.g. „immer zu Hause“ Zutaten kann ich ewig viele verschiedene Kreationen zaubern und es hält sich auch alles ziemlich lange im Kühlschrank: Schinken-Zwiebel-Toast, Schinken-Käse-Toast, Toast 4formaggi, Bauerntoast mit Spiegelei, überbackene Brote in den verschiedensten Variationen, Käseschnittchen, Schinkenfleckerl/-pasta (überbacken mit Käse oder auch nicht), Flammkuchen in den versch. Varianten, Käsepasta, Zwiebel“kuchen“, Zwiebelsuppe mit überbackene Toastscheiben, Käsesuppe, Schinkenröllchen (überbacken oder frisch), Clubsandwich, Schinken-Käse-Knöderl, gefüllter-überbackener Zwiebel, Eierspeise mit Schinken, Käse, Zwiebel, Omeletts in den versch. Varianten, pochierte Eier mit Zwiebelsauce, Spiegeleier mit knusprigem Schinken, Eiernockerl (mit Pasta), ……uvm. …. oder auch nur a „gscheite“ Jausn!
Aber was tun wir jetzt mit Produkten von denen wir zu viel zu Hause haben. Auf die wir vielleicht gar keine Lust mehr haben (habe ja schon mein „Wunschgericht“ gekocht) oder auch in den nächsten Tagen keine Ideen, was man damit machen kann.
Aber mit ein bisschen Fantasie kann man unglaublich raffinierte Speisen zaubern. Experimentieren ist angesagt – noch dazu hat man eine „Ausrede“ bei den Lieben, wenn es dann doch nicht so klappt und schmeckt. Man kann aber mit Nachhaltigkeit punkten (was auch Sinn macht) und die Lieben werden sich wundern, was da plötzlich alles auf den Tisch kommt!
Aus Gemüse geht immer: eine Minestrone (es kann ALLES an Gemüse verwenden), fast aus jedem Gemüse kann man eine gschmackige Cremesuppe zaubern, Gemüse gebacken, überbacken, eingelegt, sautiert, geschmort,…. mit frischen Saucen, Gemüsesuppe, Pürees (auch hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen – oder haben sie schon mal ein grünes Lauchpüree oder Zwiebel-Petersilienwurzel-Püree gemacht? Gemüseauflauf, Brotaufstriche, Gemüselasagne, Gemüsebolognese für Pasta, Wok, orientalische Gemüsegerichte (mit Kreuzkümmel oder Curry), uvm.
Selbst aus Salaten lassen sich köstliche „neue“ Gerichte basteln…….mit ein bisschen Kreativität eine Überraschung aus dem Kochtopf!
Zu viel Fleisch über? Ich habe eine Küchenmaschine mit der ich faschieren kann (hat man keine, kann man alles fein hacken/schneiden). Ein Traum. Mit Faschiertem oder klein gehacktem Fleisch (welches auch immer) lassen sich dann wieder komplett neue Ideen zaubern.
Vor kurzem habe ich eine geröstete Hühnerleber mit Zwiebel gemacht. Zu viel leider. Am nächsten Tag standen zwei verschiedene Varianten von Hühnerleberaufstrich mit frischem Schwarzbrottoast & Preiselbeeren als Vorspeise auf dem Tisch.
Auch Sauce Bolognese blieb vor kurzem über. 8 Gerichte hatte ich sofort im Kopf (naja – nach ein bisschen nachdenken): Zucchini mit Sauce Bolognese gefüllt und überbacken, Chilli con Carne, Lasagne (nur mit Kartoffelscheiben), Flammkuchen oder Pizza mit Sauce Bolognese, orientalischer Eintopf mit Kichererbsen und Kreuzkümmel, Ciabatta gefüllt und überbacken, gefüllte Palatschinken.
Das Selbe gilt für Fisch. Ich liebe es – falls ein schönes Filet über bleibt – dieses dann zu beizen. 1:1 Beize (oder auch 1:2 Beize) Salz und Zucker. Ein paar Kräuter drunter. Ein wenig warten. Lecker und hält auch dann im Kühlschrank noch ein bisschen.
Eine tolle Fischsuppe passt auch immer. Hier gibt es auch unzählige Varianten – und warum auch nicht mal selber ein Rezept „erfinden“. Man braucht nicht immer ins Internet gucken, verlassen sie sich auf ihr Gefühl, Können und Intuition.
Viel Spaß beim Experimentieren und Genießen!
Eure Michi Lefor
P.S. Ich verrate ihnen jetzt regelmäßig auf unserer Homepage, was sie aus „Restln“ alles machen können! Oder haben sie gute Ideen? Dann schicken sie mir ihr „Lieblingsrestlessen“ unter info@oekgv.at .
(Beitragsfoto: gebeizte Lachsforelle mit eingelegte Gurken und Joghurtsauce)